Meet Shree Maa
Shree Maa wurde in einer der aussergewöhnlichsten Familien Indiens geboren, in der es sowohl sehr reiche Geschäftsleute als auch weit fortgeschrittene Yogis gab.
Schon in frühesten Jahren war es ihr einziger Wunsch zu meditieren, ihr eigenes Sein mit jener universellen Wesenheit zu verschmelzen, die von den Hindus Brahman (i.e. Gott) genannt wird. Als sie ein junges Kind war, war ihre spirituelle Ausstrahlung so gross, dass, wenn einheimische Fischer sie den Strand entlanggehen sahen, sie aus ihren Booten sprangen und in einer zutieftst frommen Einstellung über den Sand eilten, um die Segnungen dieser jungen Göttin zu erbitten.
Von Sri Ramakrishna Paramahamsa, dem bengalischen Mystiker des 19. Jahrhunderts, inspiriert, verlies sie ihr Zuhause; die Wälder und Vorgebirge Kamakhyas aufsuchend, vollbrachte sie Sadhana in den Gebieten des Bundesstaates Assam und den indischen Ausläufern des Himalaya. Sie sass zumeist auf einer Decke, in der Stille tiefer Meditation, sprach kaum, verzehrte so gut wie nichts, nur mit Wasser vermischte Sandelpaste, Tulsiblätter (Indisches Basilikum) und gelegentlich Saft, verabreicht von Schülern und Anhängern. Aufgrund ihrer intensiven Tapasya (Askese) reduzierte sich ihr Körpergewicht auf wenig mehr als 27 Kilogramm. Menschen, die sie in stunden- und tagelangem Samadhi (tiefe Versenkung in Gott) sahen, nannten sie die Göttin vom Berg, die Göttin vom Fluss oder einfach Shree Maa, die Ehrwürdige Heilige Mutter.
Nach einigen Jahren begann sie, Indien zu durchwandern, seine Tempel, Felder, Wälder und Wohnstätten, auf die Göttliche Mutter bezogene Pujas und Archanas durchführend, aus dem Chandi Path lesend, eine der in Indien am häufigsten rezitierten Schriften, die die irdischen Manifestationen der Göttlichen Mutter Durga beschreibt. Und sie begann zu singen. Manchmal sang sie die ganze Nacht hindurch Bhajans (religiöse Hymnen), und von Bhakti (Hingabe) erfüllte Anhänger versammelten sich in der Gegenwart dieser Heiligen, deren Stimme Steine erweichen kann, deren gesamtes Leben aus Anbetung besteht.
Im Jahre 1980, begnete Shree Maa, in einem kleinen Tempel des westbengalischen Bakreswar, Swami Satyananda Saraswati. In Amerika geboren und ausgebildet, hatte Swamiji für mehrere grössere Firmen in leitender Funktion gearbeitet, bevor er Mitte der 1960er Jahre nach Indien reiste. In einer Zeit, in der es bestenfalls beschwerlich war, durch Mittelasien zu reisen, hatte er sich auf einem nicht freigeschlagenen Pfad in das Innere Indiens begeben, wo er bei einer Reihe von Gurus lernte, er kam dazu, die Verehrung Chandis und die heilige Feuerzeremonie, das Jaggya, als sein primäres System der Anbetung und Meditation anzunehmen, während all dem nahm er grosse Entbehrungen auf sich. Auf seiner Reise erlernte er zahlreiche Sprachen, dazu gehören unter anderem Bengali, Hindi, Latein, Hebräisch, Pahari, Urdu und einige Dialekte indischer Sprachen, und er entwickelte eine tiefe Leidenschaft für das Sanskrit. Als er Shree Maa traf, erkannte er in ihr sofort die Verkörperung jener Göttin, die er schon so lange mit ganzer Kraft verehrt hatte. Die beiden reisten zusammen durch Indien, gemeinsam das Dharma erfüllend, auch wenn aufgrund von kulturellen Konflikten und Unruhen sogar ihr Leben in Gefahr war. Es war in den frühen Achtzigern, als Shree Maa, durch ihre Verbindung mit ihrem Guru Ramakrishna, angewiesen wurde nach Amerika zu gehen, um die göttliche Liebe zu teilen und die Bedeutung des Dharma zu lehren.
Im Jahre 1984 verliessen sie, ohne Finanzmittel und mit nur wenigen Habseligkeiten, die Gestade Indiens in Richtung der Westküste der Vereinigten Staaten. Eigenwerbung und allgemeine Bekanntheit meidend, lebten sie ein sehr einfaches Leben, das täglicher Anbetung gewidmet war, sie zogen es vor, wenig zu besitzen, und alles Gott darzubringen.
Sie führten das Sahasra Chandi Jaggya durch, eine dreijährige Feuerzeremonie und Anbetung der Göttin, mit keinem Schritt das bescheidene Tempelgelände verlassend, das sie im kalifornischen Martinez errichtet hatten. Der Tempel selbst enthielt zahlreiche wunderschöne Murtis, von Maas und Swamis Händen geformte Lehmstatuen, die die im Chandi-Ritus beschriebenen Götter und Göttinnen darstellen.
Als sich Shree Maas Anwesenheit in der San Francisco Bay Area herumsprach, fanden tausende Sucher ihren Weg zu den bescheidenen Anlagen des Devi Mandir, und zwar in solchem Ausmass, dass Shree Maa und Swamiji seit 1992 weite Teile der Welt bereisen, Programme und Lehren spiritueller Inspiration bietend.
Der Mandir hat es geschafft, bedeutende, von Swami Satyananda angefertigte, Ãœbersetzungen von Sanskrit-Originalschriften zu veröffentlichen, darunter so wichtige Texte wie das Chandi Path, die Devi Gita, das Kali Puja, die Bhagawad Gita, das Lalita Trishati, die Guru Gita, das Sundar Kanda, das Cosmic Puja, Sadhu Stories from the Himalayas, The Nectar of Eternal Bliss, das ist eine Biographie von Shree Maas Guru Ramakrishna, und zahlreiche weitere. Ebenfalls erhältlich, mit Beiträgen von Shree Maa und nahestehenden Anhängern, ist “Sahib Sadhu, The White Sadu”, das ist eine sehr fesselnde und faszinierende Beschreibung von Swami Satyanandas Leben und Sadhana in Indien. Und natürlich hat Swamiji über das unvergleichliche und inspirirende Leben von Shree Maa geschrieben: “Shree Maa, The Life of a Saint”.
Shree Maa hat CDs und Kassetten aufgenommen, ihre eigenen herzergreifenden Kompositionen und die eingebungsvollen Lieder von Ramprasad, mit wunderschöner musikalischer Begleitung. Es wurden auch lehrreiche Aufnahmen und Videos hergestellt, um die übersetzten Texte zu erläutern und die Pujas und Systeme der Anbetung zu veranschaulichen.
Shree Maa kommt in einem Buch von Linda Johnson mit dem Titel “Daughters of the Goddess. The Woman Saints of India” vor, das von Yes International Publications im Jahre 1994 herausgegeben wurde. Sie kommt auch in zahlreichen Artikeln von Zeitschriften vor, beispielsweise in Yoga Journal, Hinduism Today, Yoga International, East West Journal, New Realities, Challenge und in Zeitungen wie der Times of India, Contra Costa Times, India West und Ananda Bazaar Patrika.
Die Zurückgezogenheit ihrer eigenen spirituellen Disziplin vorziehend, hat Shree Maa alle Offerten von Tempeln und Aschrams abgelehnt. Sie lehrt, dass jedes Heim ein Aschram ist, ein Ort der Andacht, dass jeder Bewohner ein Priester oder eine Priesterin ist, und dass alle Lebensäusserungen Gottesdienst und Ausdruck von Hingabe sein können. Das Leben selbst ist Anbetung.
Shree Maas Verwirklichung ist ein Beispiel, eine Inspiration, ein Geschenk. Ihr Bhava entstammt rein intuitiver Erfahrung. Ihre Botschaft geht über alle Grenzen und Religionen hinaus, während sie Brücken zwischen Kontinenten, Kulturen und Bekenntnissen baut.